Das derzeit in Nidderau viel diskutierte Konzeptpapier des Planungsbüros „pronatour“ werfe eine grundlegende Frage auf, findet der Ortsverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Wie eine Brücke mitten durch das Landschaftsschutzgebiet die Nidderauen aufwerte und beruhige, bleibe unklar.
Erholungssuchende, Herrchen und Frauchen mit freilaufenden Hunden sowie Kinder und Jugendliche auf dem Schulweg drängten in das Landschaftsschutzgebiet, benenne das Konzept das zu lösende Problem. Der Bau einer Brücke trage jedoch nicht offenkundig zu einer Lösung bei, meint der Umweltverband.
„Wer in der Natur spazieren oder laufen gehen will, marschiert nicht auf einer Brücke auf Metallstelzen zwischen Einkaufszentrum und Bahnhof hin und her“, gibt Manfred Holzapfel zu bedenken. „Vierbeinern ist mit der vorgeschlagenen Hundewiese gedient, nicht hingegen mit einer Brücke. Und die jungen Leute bleiben schon jetzt eher auf befestigten Wegen statt sich auf Trampelpfaden durch das Landschaftsschutzgebiet zur Schule zu schleichen“, führt der Nidderauer BUND-Vorsitzende weiter aus.
Von der Nidder-Querung abgesehen begrüßt der BUND viele Maßnahmen aus dem vorgelegten Konzept außerordentlich. Dazu gehören Flächen für Uferrandstreifen entlang der Nidder, die Renaturierung eines Altarmes, verbesserte Rundwege, das Vorgehen gegen wilde Trampelpfade, mehr Lebensraum für bedrohte Ackerwildkräuter, die Ausweisung einer Hundewiese sowie ein umweltpädagogischer Erlebnisweg.
„Alle diese Ideen lassen sich auch umsetzen, ohne zusätzlich eine im Übrigen teure Brücke zu bauen“, erklärt Holzapfel.
Beim Ausbau und der zusätzlichen Befestigung von Wegen sei darauf zu achten, dass nicht durch unnötige Verbreiterung zu viel Fläche versiegelt werde. Aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Landschaftsschutzgebiet solle zumal auf nächtliche Beleuchtung und somit auf Insekten beeinträchtigende Lichtverschmutzung sowie im Winter auf Streumittel verzichtet werden, so der BUND.